
Der EC iDM Wärmepumpen VSV setzte sich am Freitagabend in der Linz AG Eisarena gegen die Steinbach Black Wings souverän mit 8:3 durch. Villach dominierte von Beginn an, profitierte von starken Leistungen aller Akteure sowie einem äußerst effektiven Powerplay, das gleich zweimal anschrieb. Auch ein kurzzeitiger Linzer Aufschwung konnte den “Adlern” nichts anhaben, die mit konsequentem Offensivhockey und relativ stabiler Defensive den Sieg in Oberösterreich sicherstellten und sich für die 0:3-Heimniederlage gegen den HC Pustertal rehabilitierten.
1. Drittel
Villach startete in das Auswärtsspiel in der gewohnt stimmungsvollen Linz AG Eisarena mit Joe Cannata im Tor – einem der wenigen Akteure, die im letzten Spiel gegen Pustertal vollends überzeugen konnten. Von Beginn an entwickelte sich ein offenes Spiel ohne klare Vorteile für eine Mannschaft. Erste Duftmarken setzte Villach: Wallenta prüfte Höneckl aus spitzem Winkel (4.), kurz darauf schloss van Nes nach feiner Kombination über Hughes und Helewka aus zentraler Position zu unplatziert ab. Im Gegenzug tauchte Linz in der 7. Minute erstmals gefährlich vor Cannata auf: Nach einem Puckverlust von van Nes an der offensiven blauen Linie fuhren die Hausherren einen 2-auf-1-Konter, den Cannata mit einer starken Parade vereitelte. Danach übernahm Linz etwas das Kommando. St-Amant kam unbedrängt aus dem Slot zum Abschluss, scheiterte aber ebenfalls am VSV-Goalie – sein Schuss war zu zentral platziert. Am auffälligsten arbeitete in dieser Phase die Linie um Rauchenwald, Rebernig und Sintschnig – und genau sie brachte Villach in Führung: Rauchenwald eroberte in der neutralen Zone die Scheibe, trug sie über die linke Seite in die Offensivzone und bediente den völlig freien Sintschnig im Slot. Dessen Abschluss (es war mehr ein Abfälscher) rutschte Höneckl durch die Beine zum 1:0 (9.). Wenig später hatte dasselbe Trio die nächste Riesenchance: Wieder eroberte Rauchenwald den Puck an der Linzer blauen Linie, fand Sintschnig im Slot, doch diesmal machte Höneckl im letzten Moment die Beine zu. Die Hausherren taten sich weiterhin schwer, ihr Spiel geordnet aufzubauen, und produzierten allein in den ersten zwölf Minuten fünf Icings. In der Offensive agierten die “Adler” mit viel Scheibenkontrolle, teilweise etwas verspielt, aber schwer vom Puck zu trennen. Erst knapp sechs Minuten vor Drittelende kam Linz wieder gefährlich zum Abschluss: Maver prüfte Cannata aus dem hohen Slot mit einem wuchtigen Handgelenkschuss, den der VSV-Goalie zwar abwehrte, aber erst mit Unterstützung seiner Verteidiger sichern konnte. Danach spielte fast nur noch Villach. Die Gäste setzten sich über weite Strecken im Drittel der Linzer fest und belohnten sich 58 Sekunden vor der Pause mit dem 2:0: Maxa behauptete den Puck an der Bande, Strong rückte nach und hämmerte die Scheibe aus dem Slot unter die Latte – chancenlos für Höneckl. Mit der verdienten Zwei-Tore-Führung und einem klaren spielerischen Übergewicht ging der VSV in die erste Drittelpause.
2. Drittel
Das Mitteldrittel begann zerfahren, Villach hatte zwar mehr vom Spiel, agierte aber unkonzentrierter als zuvor. Nach einem Turnover von Helewka kamen die Hausherren zur ersten guten Möglichkeit, doch Cannata bügelte den Fehler seines Mitspielers mit einer Parade aus. Kurz darauf enteilte St-Amant der VSV-Defensive, scheiterte jedoch allein vor dem Torhüter. Dann folgte ein kurioser Treffer: Scherbak tankte sich über die rechte Seite durch, zog aus dem Bullykreis ab, und obwohl Höneckl mit der Fanghand parierte, fiel der Puck über seinen Handschuh hinweg ins Tor – 3:0 für die Adler. Villach ließ danach mehrere hochkarätige Chancen liegen. In der 28. Minute vergaben Helewka und van Nes einen 2-auf-0-Konter, da die Laufwege nicht passten und nur ein harmloser Verlegenheitsschuss entstand. Wenig später scheiterte Scherbak nach Querpass von Sintschnig bei einem 3-auf-1 an Höneckls Fanghand (30.). Auch Lindner konnte eine Minute später aus zentraler Position nicht verwerten. In Minute 32 bot sich Blau-Weiß das erste Powerplay, nachdem Knott Cannata “über den Haufen fuhr” und dafür zwei Strafminuten kassierte. Diesmal schlugen die Adler eiskalt zu: Helewka spielte von links diagonal auf Hancock, der den Puck vom rechten Bullykreis in den Slot legte, wo van Nes nur noch zur 4:0-Führung abfälschen musste. Von Linz war offensiv bis dahin kaum etwas zu sehen, und dennoch schlugen die Hausherren plötzlich doppelt zu. Zunächst traf Romig in Minute 34 aus spitzem Winkel ins lange Eck, während Cannata nur das kurze abdeckte. Nur eine Minute später prallte ein Schuss von Barron vor das Tor, und Lebler stocherte die Scheibe irgendwie über die Linie – plötzlich stand es 4:2. Villach ließ sich jedoch nicht beirren und stellte kurz vor Drittelende den alten Abstand wieder her. Hughes setzte zu einem starken Solo an, ließ zwei Linzer Verteidiger stehen und legte für Helewka auf, der aus dem hohen Slot per One-Timer zum 5:2 einnetzte. Doch damit nicht genug: Nur Sekunden später eroberte Helewka hinter dem Tor die Scheibe, passte in den Slot, wo van Nes zum 6:2 vollendete.
3. Drittel
Im Schlussdrittel nahm Linz einen Wechsel im Tor vor: Für den sichtlich erschöpften Höneckl stand nun Tirronen zwischen den Pfosten. Das brachte den Hausherren jedoch keinen spürbaren Auftrieb, denn Villach dominierte weiterhin das Spielgeschehen. Helewka prüfte Tirronen aus spitzem Winkel, der den gut platzierten Handgelenkschuss vom linken Bullykreis nur mit Mühe abwehren konnte (34.). Die Linie um Helewka, Hughes und van Nes bereitete den Linzern weiter große Probleme. Als Tialler gegen van Nes zu einem Haken greifen musste, schickten die Schiedsrichter ihn für zwei Minuten auf die Strafbank – das Blau-Weiße Powerplay konnte ausgeführt werden. Und erneut schlug es ein: Villach ließ die Scheibe sauber zirkulieren, MacPherson testete Tirronen noch mit einem One-Timer von der blauen Linie, doch der Goalie konnte parieren. Kurz darauf kombinierte Villach weiter, und Hancock vollendete einen “broken play” mit einem Schlagschuss aus dem Slot durch die Beine von Tirronen. Linz kam erneut heran, als Uschan für Beinstellen auf der Strafbank saß. Villach überstand rund 1:50 in Unterzahl, ehe Würschl vom linken Bullykreis per One-Timer zum 7:3 traf. Nur wenige Minuten später stellte Villach auf 8:3 (5:07 vor Ende). Auch dieser Treffer war kurios: Rauchenwald brachte die Scheibe in die offensive Zone und legte auf den heranfahrenden Vallant ab, dessen Schuss verfehlte das Tor, doch Sintschnig bugsierte die Scheibe im Vorwärtsflug über die Linie – das Tor wurde nach Videostudium anerkannt. Villach spielte weiterhin sehenswertes Hockey und setzte die Linzer konsequent unter Druck. Rebernig scheiterte bei einem Breakaway, Vallant tankte sich an zwei
Verteidigern vorbei, wurde erst vom dritten gestoppt, und Rauchenwald konnte nur durch ein Stockfoul aufgehalten werden. Im anschließenden Powerplay testete Lindner Tirronen mit einem Gewaltschuss von der blauen Linie, danach brachte Rauchenwald die Scheibe gefährlich vor das Tor, und Wall scheiterte nur knapp am Rebound. Die Schiedsrichter unterbrachen die Szene, obwohl der Puck noch frei war. Ansonsten blieb das Powerplay ereignisarm, und Villach brachte den verdienten 8:3-Sieg sicher ins Ziel.
Steinbach Black Wings Linz – EC iDM Wärmepumpen VSV 3:8 (0:2 | 2:4 | 1:2)
Torschütze(n) VSV: Sintschnig, Strong, Scherbak, van Nes (PP1), Helewka, van Nes, Sintschnig, Hancock (PP1)
Torschütze(n) BWL: Romig, Lebler, Würschl